Risiken eingehen gehört zum Spielspaß dazu
Ein gut gestalteter Spielbereich funktioniert für viele unterschiedliche Nutzergruppen. Immer häufiger tragen Spielplätze zur Gesamtatmosphäre eines Ortes bei. „Spielen liegt in der Natur des Menschen. Wo auch immer wir sind, wir spielen ständig. Selbst als Erwachsene nehmen wir Rollen ein und führen kleine Aufführungen auf“, sagt der urbane Spielplatzdesigner Elger Blitz.
Anpassungsfähige Spielplatzlösungen entwickeln
Blitz ist Gründer des niederländischen Landschaftsarchitekturbüros Carve, das sich auf Spielplätze spezialisiert hat. Er ist auch der kreative Kopf hinter dem Urban-Playground-Konzept von Lappset, der Wall-Holla, das aus dem Bedarf entstand, auf einem kleinen Schulhof kreativ zu werden.
„Uns stand nur eine sehr kleine Fläche zur Verfügung, und wir mussten eine Lösung finden, die es vielen Kindern gleichzeitig ermöglicht zu spielen. Der Auftraggeber wünschte sich Klettergeräte, eine Fläche zum Herumrennen und einen Fußballplatz. Die Wall-Holla war unsere Antwort darauf“, erklärt Blitz.
Spiel bedeutet vor allem: ausprobieren
Laut Blitz sind die Elemente des Spiels überall auf der Welt gleich, sie zeigen sich nur in unterschiedlicher Form.
„Wir Erwachsenen sind es, die die Unterschiede schaffen. Gesellschaften sehen das Spiel unterschiedlich. In Asien zum Beispiel neigen Eltern dazu, ihre Kinder viel stärker zu behüten als europäische Eltern.“
In städtischen Räumen sind Spielplätze die Lösung. Sie bieten vielen Kindern einen sicheren Ort zum Spielen und zur sozialen Interaktion. Sicherheit ist natürlich wichtig, aber genauso wichtig ist es, das Risiko als Teil des Spiels zu begreifen. Spielen bedeutet, zu experimentieren und durch Risiken zu lernen.
„Kinder lernen, indem sie Risiken eingehen. Sie wollen ihre Grenzen testen und das Gefühl haben, etwas geschafft zu haben. Spielplätze und das Spielen selbst dürfen niemals langweilig sein“, sagt Blitz.
Spielräume für alle gestalten
Blitz beginnt seine Entwürfe stets mit einem leeren Blatt. Ihm ist es wichtig, keine Annahmen darüber zu treffen, was sich die Auftraggebenden wünschen, sondern Entscheidungen auf Grundlage ihrer tatsächlichen Bedürfnisse, Wünsche und Inspirationsquellen zu treffen.
„Mein Hintergrund liegt in der Architektur, daher lasse ich mich stark von meiner Umgebung inspirieren. Ich finde Ideen zum Beispiel in der Silhouette eines Baumes, in einer Geschichte, die ich lese, oder in den Scheinwerfern eines Autos im Schneesturm. Ich sammle Eindrücke aus meiner Umgebung und versuche, Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen. Kreativität bedeutet für mich, Vertrautes neu zusammenzusetzen“, erklärt Blitz.
Ebenso wichtig ist es für Blitz, alle Nutzenden in den Entwurf einzubeziehen. Deshalb gestaltet er nicht nur für Kinder, sondern auch für deren Eltern. Er blickt einer Zukunft entgegen, in der sich Spielplätze nahtlos in das Stadtbild integrieren.
„Spielplätze sind Teil eines größeren Ganzen. Ziel ist es, Umgebungen zu entwerfen, die allen Freude bereiten. Unsere Gestaltung soll auch Erwachsenen gefallen, sowohl ästhetisch als auch funktional“, so Blitz.
Autorenprofil
Elger Blitz
Der Stadtspielplatz-Designer Elger Blitz vom niederländischen Planungsbüro Carve blickt einer Zukunft entgegen, in der sich Spielplätze harmonisch in das Stadtbild einfügen.
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