Tipps und Inspirationen für altersgerechte, bewegungsfördernde und soziale Freiräume

Wie entsteht ein funktionaler Seniorenpark?

30. Juni 2025
Sport, Inklusion

Wie entsteht ein funktionaler Seniorenpark?

Landschaftsarchitektin Arja Paula spricht über wichtige Aspekte, die bei der Gestaltung eines Parks für Seniorinnen und Senioren berücksichtigt werden sollten.

„Bevorzugt wird der Begriff 'Seniorenpark', da er als übergeordneter Begriff vielseitiger ist. Ein Seniorenpark dient nicht nur der sportlichen Betätigung und Bewegung, er ist ein multifunktionaler Raum, der auch Sinneseindrücke, erinnerungsfördernde Erlebnisse und soziale Aktivitäten umfasst. Neben der körperlichen Fitness stehen also auch emotionale und soziale Aspekte im Mittelpunkt.“

Das finnische Wort vanhus bedeutet wörtlich „alte Person“, trägt jedoch eine negative Konnotation, nämlich die Vorstellung, dass die Person gebrechlich, fragil oder anderweitig geschwächt ist. Vielleicht liegt das daran, dass ältere Menschen noch vor wenigen Jahrzehnten im Allgemeinen schwächer und kränker waren als heute. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum der Begriff heute nur selten verwendet wird. Stattdessen spricht man eher von „älteren Menschen“ oder „Seniorinnen und Senioren“.

Die Menschen sind heute gesünder als je zuvor und erreichen ein höheres Alter als je zuvor

Die Mehrheit der Finninnen und Finnen über 65 ist in guter Verfassung und führt ein aktives Leben. Sie sind sozial eingebunden, haben Hobbys, reisen und treiben Sport.

Es ist ein gemeinsames Ziel, die Bedürfnisse dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe bei der Planung und Umsetzung von Wohngebieten und Erholungsräumen zu berücksichtigen. Seniorinnen und Senioren sollen Möglichkeiten und Mittel zur Bewegung in ihrer eigenen Umgebung erhalten.

Denn: Die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen, und letztlich für alle, kann nicht genug betont werden.

Möglichkeiten für selbstständige und angeleitete Bewegung schaffen

Wenn über Angebote für ältere Menschen gesprochen wird, fallen Begriffe wie Seniorenpark oder Seniorensportanlagen. Der Begriff Seniorenpark eignet sich besonders gut, da er als Dachbegriff für viele verschiedene Funktionen dient.

Ein Seniorenpark ist weit mehr als ein Ort für Sport und Bewegung: Es handelt sich um einen multifunktionalen Raum, der die Sinne anspricht, Erinnerungen weckt und soziale Aktivitäten ebenso fördert wie die körperliche Fitness. Ein solcher Park oder Freizeitbereich ist speziell auf die Mobilitätsbedürfnisse im höheren Alter ausgerichtet.

Ziel ist es, Möglichkeiten für selbstständige sowie angeleitete Bewegung zu schaffen, und ältere Menschen zu motivieren, aktiv und mobil zu bleiben. Gleichzeitig bieten Seniorenparks eine Umgebung für soziale Begegnungen und stärken so das Gemeinschaftsgefühl.

Zeit gemeinsam verbringen

Bei der Planung eines Seniorenparks steht vor allem eines im Mittelpunkt: das ganzheitliche Wohlbefinden. Es geht nicht nur um Bewegung, sondern auch darum, Zeit miteinander zu verbringen. Der Park sollte barrierefrei und gut zugänglich sein – und Menschen aller Altersgruppen, insbesondere aber ältere Menschen, dazu ermutigen, aktiv zu sein und soziale Kontakte zu pflegen.

Vor der eigentlichen Planungsphase lohnt es sich, bereits realisierte Seniorenparks zu besuchen und aus den dort gemachten Erfahrungen zu lernen – was funktioniert gut, was kann verbessert werden? Die Rückmeldungen von Nutzerinnen und Nutzern sind besonders wertvoll. Fachkräfte, die mit älteren Menschen arbeiten, etwa Fitnesstrainer, Physiotherapeuten oder Pflegekräfte, verfügen über praktisches Wissen, das wertvolle Impulse für die Gestaltung geben kann.

Auch Anwohner und künftige Nutzer sollten in die Planung einbezogen werden, um ihre Meinungen und Wünsche zu berücksichtigen. Zudem setzen die natürliche Umgebung, die Geschichte und die kulturellen Gegebenheiten des Standorts wichtige Rahmenbedingungen für die Gestaltung.

Einfach zugänglich

Bei der Gestaltung der Wege, Strukturen und Geräte in einem Seniorenpark sollten altersbedingte Mobilitätseinschränkungen berücksichtigt werden, etwa nachlassende Sinneswahrnehmungen oder die Nutzung von Gehhilfen.

Die Anlage muss sicher mit Rollstuhl oder Rollator befahrbar sein. Dafür sind glatte, rutschfeste Beläge erforderlich sowie ausreichend breite Wege mit sanften Steigungen. Anstelle von Treppen sollten Rampen mit Handläufen auf beiden Seiten vorhanden sein. Einige Wege könnten durchgehend mit einem Geländer ausgestattet werden, um Personen mit eingeschränktem Gleichgewicht zusätzliche Sicherheit zu bieten.

Entlang der Wege sollten in Sichtweite zueinander Bänke aufgestellt werden. Diese sollten etwas höher als üblich sein und über stabile Rücken- und Armlehnen verfügen, um das Hinsetzen und Aufstehen zu erleichtern. Neben den Sitzplätzen sollte Platz für Rollstühle vorgesehen werden.

Sicher in der Anwendung

Trainingsgeräte in einem Seniorenpark sollten sicher in der Nutzung sein und über gut lesbare, verständliche Anleitungen verfügen. Sie müssen leicht zugänglich sein – auch für Personen im Rollstuhl oder mit Rollator – und so gestaltet, dass auch Nutzerinnen und Nutzer ohne Vorerfahrung intuitiv verstehen, wie sie funktionieren.

Geräte eines renommierten Herstellers, die speziell für Seniorentraining entwickelt wurden, sind eine verlässliche Wahl. Sie zeichnen sich durch hohe Sicherheit und eine zielgruppengerechte Gestaltung aus, wobei Aspekte wie Gleichgewicht, Beweglichkeit sowie Erhalt und Verbesserung der Muskelkraft im Vordergrund stehen. Der Hersteller kann zudem bei der Zusammenstellung eines geeigneten Geräte-Sets beraten – wichtig ist, dass verschiedene Muskelgruppen angesprochen und vielfältige Bewegungsformen ermöglicht werden.

Elemente der Geräte, die besondere Aufmerksamkeit erfordern, können farblich hervorgehoben werden, um sich deutlich von der Umgebung abzuheben. Farbkonzepte können auch zur besseren Orientierung beitragen, z. B. durch farblich abgestimmte Wege oder Funktionsbereiche im Park. Eine gute Beleuchtung ist ebenfalls essenziell: Die Nutzung des Parks muss auch in den frühen Morgenstunden, abends oder in dunkleren Jahreszeiten sicher möglich sein.

Bepflanzung

Eine durchdachte Bepflanzung ist für einen Park unverzichtbar.

Pflanzen bieten Schutz vor Wind, spenden Schatten und strukturieren die Fläche. Sie leiten Besucher durch den Raum, spiegeln den Verlauf der Jahreszeiten wider und erfreuen das Auge mit ihrem Wandel, vom frischen Austrieb über die Blüte bis hin zur herbstlichen Färbung.

Ihre Formen und Düfte können Erinnerungen wecken, gerade aus früheren Lebensjahren. Daher eignen sich traditionelle Pflanzenarten besonders gut für Seniorenanlagen.

Kurz gesagt: Ein guter Seniorenpark ist ein Ort, an dem ältere Menschen gerne Zeit verbringen, der zur Bewegung anregt, soziale Kontakte fördert und leicht erreichbar ist.

Entscheidend ist, dass kommunale Entscheidungsträger erkennen, wie wichtig es ist, bei der Stadt- und Quartiersplanung ausreichend Raum für freie Bewegung und das Leben im Freien einzuplanen – unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Altersgruppen.

Autorenprofil

Arja Paula

Arja Paula ist Landschaftsdesignerin mit Sitz in Helsinki, Finnland. Sie ist seit vielen Jahren in der Branche tätig und verfügt über umfassende Erfahrung und Fachwissen. Mit großer Leidenschaft gestaltet Arja ansprechende Außenräume, die sowohl ästhetisch als auch umweltfreundlich sind.

Ihre Arbeiten und Einblicke teilt sie auf Instagram (@arjapaula) und präsentiert ihren beruflichen Werdegang auf LinkedIn. Arja arbeitet außerdem mit Maisematiimi zusammen, einem Unternehmen, das sich auf Umweltgestaltung und das Management von Grünflächen spezialisiert hat.

arja.paula@maisematiimi.fi

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